Märkte in Otavalo

Die Stadt im Norden Ecuadors zehrt noch immer von ihrem Ruf als eines der größten Handelszentren für Kunsthandwerk in Lateinamerika. Doch leider "ist längst nicht mehr drin, was außen drauf steht" - so heißt es in unserem Führer und so erleben wir es auch: ganze Straßenzüge lang werden die immer gleichen Armbänder, Schals, Decken, Ponchos, Rucksäcke, Geldbeutel, Traumfänger, Schmuck..... angeboten. Überall dieselbe Industrieware, von Kunsthandwerk kaum mehr eine Spur. Da finden wir den Mercado de Animales, den wir frühmorgens besuchen, schon interessanter. Meerschweinchen und Hühner werden lieblos in Säcke geworfen, Schweine zittern und quieken, ja schreien erbärmlich, Kälber werden an Stricken herumgezogen..... Auf dem "Hühnerplatz" stinkt es furchtbar und die Menschen frühstücken um 8 Uhr schon Grillmeerschweinchen oder gekochte Gockerlhaut mit Reis und Koriandersoße, mnjamnjam. Andere Länder - andere Sitten!

Auf der Fahrt Richtung Kolumbien machen wir in der Nähe von Ibarra bei einem deutschen Campingplatz Halt. Hier gibt es einen Biergarten, Currywurst und das erste Weizen seit fünf Monaten. :-)) Wir nisten uns für ein paar Tage ein, um uns fit zu machen für die letzte Station: Kolumbien.

 

Fazit Ecuador:

Südamerika im Taschenformat. Wer sich in drei bis vier Wochen einen kleinen Eindruck von diesem Kontinent verschaffen will, kriegt in Ecuador auf engstem Raum alles geboten: Pazifikküste und Galapagos-Inseln, Nebelwälder im Tiefland, Parana-Graslandschaft, schneebedeckte Berge und Vulkane im Hochland plus Amazonas-Regenwald (wer möchte). Ferner kann man das reiche kulturelle Erbe entdecken - von den spanischen Kolonialzentren bis zu den traditionellen Dörfern, wo noch viele Indigene leben. Das Land hat uns eigentlich bisher am besten gefallen. Die Menschen sind unheimlich herzlich und interessiert und sprechen "perfektes" (d.h. sogar für mich einigermaßen verständliches) Spanisch, die Straßen vor allem im Norden sind oft vier- bis sechsspurig ausgebaut und in bestem Zustand. Der Hammer sind die Benzinpreise: Ein Liter Diesel kostet sage und schreibe 24 Cent! Man zahlt bequem und ohne große Umrechnerei in Dollar. In den großen Lebensmittelmärkten ist das Angebot mit dem in Deutschland vergleichbar, die Preise sind allerdings auch nahezu identisch. Essen gehen ist nur unwesentlich billiger als bei uns. Das kleine Heimwehchen, das sich am Ende von Peru klammheimlich eingeschlichen hatte, ist in diesem angenehmen Fleckchen Erde gleich wieder verschwunden ;-)