Unterwegs in Ecuador

Oh wie schön ist Ecuador! Erstaunlich, wie schlagartig sich die Welt manchmal nach einer Grenze ändert. Hier gibt es satte, grüne Landschaft, gesittete Autofahrer, saubere Städte, unaufgeregte, herzliche Menschen, die einen gleich umarmen, wenn man kurzen Kontakt hat, Obst bis zum Abwinken, keine Warnhinweise mehr...es geht uns also richtig gut. Wir erkunden als erstes den Süden des Landes mit einem Ausflug nach Saraguro. Dieser Ort behauptet, "das bedeutendste indigene Zentrum von Amerika" zu sein. Na ja... Interessant allemal ist der Markt. Die Saraguros fallen durch ihre schwarze Tracht auf. Die Männer tragen knielange schwarze Hosen, schwarze Ponchos, schwarze Filzhüte und viele einen langen Zopf. Die Frauen haben ebenso schwarze Röcke und Ponchos an, die sie mit auffälligen Silbernadeln zusammenhalten. Der typische Frauenhut ist an der Unterseite der Krempe schwarz-weiß gefleckt. In der Nähe dieses Ortes gibt es das "Tal der Hundertjährigen" und schon meint man, nur ganz alte Leute zu sehen. Die Fahrt nach Saraguro und weiter führt wieder über viele, viele Serpentinen, nach denen wir mittlerweile schon süchtig sind ;-) Unsere nächste Station ist Cuenca, die drittgrößte Stadt Ecuadors. Sie ist berühmt wegen ihrer Kathedrale mit auffälligen blau gekachelten Kuppeln und wegen ihrer Hutmanufakturen. Der Panamahut aus Cuenca hat den Löwenanteil am ecuadorianischen Huthandel. Angeblich seit Roosevelt den Bau des Panamakanals besichtigt hat und dabei den besagten Hut auf dem Kopf hatte, heißt der Panamahut aus Ecuador Panamahut. Wir besichtigen eine der Manufakturen und kommen nicht drum rum, uns einen zu kaufen. Man könnte dafür bis zu 1000 Dollar ausgeben. Könnte. Es ist Fasching in der Stadt, das heißt: alle Museen geschlossen, eher tote Hose auf den Straßen, die einzige Gaudi der Leute ist es, sich mit Schaum aus Dosen zu besprühen. Von Cuenca bewegen wir uns weiter nach Guayaquil. Wir durchqueren den Nationalpark Cajas, eine häufig im Nebel liegende Landschaft mit vielen Seen, die an Schottland oder Irland erinnert. Und wieder mal geht es von über 4000 m Höhe hinunter Richtung Pazifik, wo die angenehme kühle Luft umschlägt in tropisch schwüle Hitze, an die man sich erst gewöhnen muss. So weit das Auge reicht: Reis, Mais und Bananenplantagen. In Guayaquil stellen wir das Auto auf einem bewachten Hotelparkplatz ab und machen uns auf die Socken Richtung Galapagos....