Seehunde & Co

Auf den Tipp von Sabine Stegmüller, einer in Trelew lebenden Argentinierin mit deutschen Wurzeln, geraten wir abseits aller Touristenpfade an einen einsamen Ort an der Ostküste: Cabo Raso. Der Weg dorthin führt 70 km über eine Schotterstraße. Wenn man den Reifendruck rausnimmt, ist das Geschepper in den Schränken nicht ganz so schlimm. Der patagonische Wind pfeift den ganzen Tag und wir finden einen Stellplatz bei Eduardo, der tatsächlich dort in der Einsamkeit ein kleines Gästehaus betreibt. Er beschreibt uns den Weg und wir gelangen nach einer einstündigen Wanderung an eine Bucht, in der HUNDERTE von Seehunden, Seelöwen und Seeelefanten liegen! Unvorstellbar! Sie lümmeln am Strand und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Die Seelöwen sind die ersten, die sich aus der Ruhe bringen lassen. Sie flüchten unbeholfen ins Wasser, wenn man sich bis auf 10 Meter nähert. Die Seehunde und vor allem die Seeelefanten dagegen überlegen es sich dreimal, ob sie ihre fetten Leiber in Bewegung setzen sollen. Lieber beobachten sie uns erst mal und drehen nur den Kopf in unsere Richtung. Beeindruckend ist eine Seeelefantenkuh mit ihrem Jungen. Sie hat wunderschöne große Augen und man würde sie gern streicheln (traut sich aber nicht, weil man die Hacker nicht kennt). Weniger schön ist der Geruch. Die Tiere bieseln auf ihrer Flucht ins Wasser (der berühmte Angstbieslerer?), so dass sich die Gischt am Strand ganz gelb färbt. Wir sitzen lange auf den warmen Kieselsteinen und schauen den gemütlichen Tieren zu. 

Die folgenden Bilder sind für Betrachter unter 16 Jahren nicht geeignet!

Pinguine

Über eine miserable Schotterstrecke stauben wir unser WoMo so richtig ein. Aber dann werden wir belohnt: wiederum Hunderte von Tieren - diesmal Magellan-Pinguine. Sie leben in Cabo dos Bahias in Erdnestern und ziehen ihren Nachwuchs auf. Goldig, wie sie diensteifrig rumwatscheln und sich wichtig machen. Über einen 400 Meter langen Eisensteg kommt man ihnen richtig nahe, sie sind überhaupt nicht scheu. Im Wasser flitzen sie blitzschnell herum und spielen und platschen mit den Flügeln. Auch hier könnte man wieder ewig dasitzen und ihnen bei ihrem Gewusel zuschauen und dabei das Geschrei und den Geruch vergessen.